Gesangsrollen: Leni (Sopran) – Adele von Stromberg (Mezzosopran) – Rosalie (Mezzosopran) – von Thurming (Tenor) – Wendelin (Tenor) – Portier (Bariton) – Chor bzw. Chor der Beamten (jeweils 1-stimmig)
Instrumentalbesetzung: 1(Picc).0.1.1. – 0.0.0.0. – Cemb – Str: 1.0.1.1.1 (einfach oder chorisch besetzbar)
„Meiner Seel', s'müsst' dem Himmel höllenangst dabei wer'n“ – so singt die Hauptfigur Wendelin im Refrain ihres Auftrittslieds. Nestroy hat den Titel seiner 1849 wenig erfolgreichen Posse also auch im Text an zentraler Stelle selbst verwendet.
Als Eisler 100 Jahre später seine Musik schrieb, war keine Revolution (wie 1848), sondern gerade ein Weltkrieg zu Ende gegangen. Erstaunlich, dass Nestroys Text mit nur wenigen Änderungen für die Neueröffnung des Wiener Theaters „in der Scala“, das 1948 auf Initiative von Remigranten entstanden war, geeignet war. Gegenüber Nestroys Bühnenfassung mit Musik von Michael Hebenstreit erweiterte Eisler die Gesangsnummern erheblich und überschritt mit mehr als 20 großen und kleinen Musiknummern – wie schon 1934 in „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“ und 1943 in „Schwejk im Zweiten Weltkrieg“ – die Grenze zum Musiktheater.
Einzelne Stücke der „Höllenangst" machten sich nach der Uraufführung erfolgreich selbstständig, so die Ouvertüre, die unter dem Titel „Ouvertüre zu einem Lustspiel“ bekannt wurde, und die ausgedehnte Ensembleszene „Die Angst, die Angst geht um!“, in der Nestroy erneut das zentrale Thema des Stücks leitmotivisch festgeschrieben hatte.
Mit dem Erscheinen des Bandes in der „Hanns Eisler Gesamtausgabe“ ist die gesamte „Höllenangst erstmals in Partiturform erhältlich.